Das Netz muss endlich in die Pressespiegel

Ein tagesaktuelles Supersymbolbild kommt aus der Türkei, wurde von einem Lehrer auf Facebook als Ausdruck eines Wunsches an seinen Regierungschef geteilt und von der international für ihre Verfolgtheit berühmten Zeitung Cumhuriyet über den ursprünglichen Zusammenhang hinaus bekannt gemacht. In Deutschland weitergeteilt ... ... (weiter im Altpapier vom Mi./ 14.12.)


Die täglichen Disruptionen

"Postfaktisch" und "Gruselclown" machen mehr her. Eigentlich aber hätten, wenn schon wieder das Wort des Jahres gesucht werden wird, auch "Disruption" und "disruptiv" Kandidaten sein müssen. Sogar die Bundeskanzlerin, bekanntlich kein digital native, verwendet das Adjektiv inzwischen ("Ich glaube zutiefst - das knüpft auch an das an, was der Präsident" Obama "eben gesagt hat -, dass die Digitalisierung eine, wie man heutzutage sagt, disruptive technische Entwicklung mit tiefgreifenden Veränderungen unserer Gesellschaft ist"). Ja, Disruptionen hagelt es täglich so viele, dass die einzelnen ihren disruptiven Charakter kaum mehr entfalten können. Die wohl krasseste tagesaktuelle ... .... (weiter im Altpapier vom Fr./ 9.12.)


Was nicht umstritten ist, ist auch nicht interessant

Das Thema der Woche, zu dem sich unterschiedliche Meinungen fundiert vertreten lassen (...), bleibt die Berichterstattung und Nicht-Berichterstattung der ARD-"Tagesschau" über mutmaßlich von Flüchtlingen begangene Verbrechen. Der Hass, der in sogenannten sozialen Medien auf das Freiburger Verbrechen und die anfängliche Nicht-Berichterstattung Bezug nimmt ... ... (weiter im Altpapier vom Do./ 8.12.)


Radio im Hinterland. Ein Stück Mediengeschichte aus der Provinz

Die Lokalzeitung war fast 'ne Bibel", lautet einer der ersten Sätze in der Radio-Collage "Radio in Wittgenstein und im Hinterland". Wer sich für Medien interessiert, den zieht der Satz trotz des sperrigen Titels in das knapp einstündige Feature des Hamburger Medienwissenschaftlers Hans-Jürgen Krug hinein ... ... (weiter bei epd medien)


Frühstückstisch ruft Stammtisch

Heute schon über "Lügenpresse" diskutiert? Falls Bedarf besteht: Mindestens zwei tagesaktuelle Diskussionsstränge gäbe es. Erstens beging der Deutsche Presserat ... ... (weiter im Altpapier vom Fr./ 2.12.)


Die nächste Charta kommt bestimmt

Ein neues kleines Gespenst geht um in Europa: die digitalcharta.eu. Es ist der Geist von, bzw.: Unter dem Bettlaken stecken die Zeit-Stiftung und Martin Schulz ... ... (weiter im Altpapier vom Do./ 1.12.)


Das "Napalm-Girl-Bild" als exklusive Ausnahme

Wie fleißige Bertelsmann-Dienstleister für Facebook Inhalte löschen oder nicht löschen und "Fake Not Real Persons" suchen. Sehnt sich die Zivilgesellschaft immer noch (oder wenigstens: demnächst wieder) nach Aufklärung? Neue alte Nischen-Aufregung um ein Paradepferd des deutschen Journalismus, und eine wirklich neuartige Diskussion dazu. Außerdem: Ein ganz dicker Hund rund um die Arbeitsgemeinschaft öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten (ARD). Und schreit die Zeit nach Medienjournalismus? (Altpapier vom Fr./ 25.11.)


Neues aus dem Transparenzdschungel

Transparenz ist ein Megatrend. Wer immer als öffentliche Einrichtung oder erfolgreicher Konzern über gesellschaftlichen Einfluss verfügt, sollte relativ regelmäßig davon reden. Das Schöne an diesem Megatrend: wie genau darüber reden und mit Transparenz umgehen, bleibt allen selbst überlassen. Zufällig gibt's von allen drei deutschen öffentlich-rechtlichen Sendergruppen oder sogar -"Konzernen" ... tagesaktuell Neues zum Thema ... Weiter im Altpapier vom Do./ 24.11.


No pictures when he is sweating!

... Vielleicht nicht direkt das Extrem-Exklusivinterview mit Barack Obama, das WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich und Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer geführt haben, aber die Art und Weise, in der diese beiden Giganten der deutschen Medienlandschaft es dann "im Netz und in den Sozialen Medien" begleitet (presse.wdr.de) haben, ist ein publizistisches Meisterstückchen ... (weiter im Altpapier vom Fr./ 18.11.)


Es ist nicht immer drin, was draufsteht

... ... Vielleicht wirkt es ja doch ins Unterbewusstsein hinein, wenn z.B. Hörer zwei Stunden Radio, also vier bis sechs Nachrichtensendungen verfolgt und jedes Mal mit meist halbem Ohr dieselbe Nachricht über den Kampf der "Internationalen Gemeinschaft gegen den 'Islamischen Staat'" gehört haben. Vielleicht denken sie dann irgendwann, dass islamische Staaten nicht zur internationalen Gemeinschaft, wie sie in Europa besteht, gehören können. Und vielleicht schauen viele Metropolen-Hipster selbst beim Herumlaufen deshalb so intensiv auf ihre sogenannten Smartphones, weil ihnen außer Apple und Samsung auch die Medien, die immerzu über solche Geräte und alle neuen Geräte-Gerüchte berichten, diesen Begriff eingetrichtert haben. Die Hipster wähnen halt, es sei smart, seine unmittelbare Umwelt möglichst wenig zu beachten. Und vielleicht funktionieren Facebook und seine Ableger Whatsapp und Instagram auch deshalb so exponentiell gut, weil alle Medien, die darüber berichten, bis hin zu den Internet-Vorleserinnen in den Fernseh-Talkshows, stets von "sozialen Medien" reden. "Sozial" ist schließlich seit jeher eines der beliebtesten Adjektive; das würden SPD- und CSU-Wähler ebenso unterschreiben wie Frauke-Petry-Sympathisanten ... ... (Kontext: im Altpapier vom Do./ 17.11.)