Leider mau

In der Talkshow "muss man die Hohheit über die Betroffenheit erlangen". Keinesfalls darf man sich beim Reden von Gesten mit erhobenen Zeigefingern stoppen lassen. Wer gute Berater hat, bekommt die Fragen vorab zugesteckt. Doof nur, wenn man das vorzeitig durchblicken lässt. Denn dann bekommt man plötzlich andere Fragen gestellt und gerät ins Schwimmen ... Geht es so zu in der Berliner Medienrepublik? Durchaus vielversprechend beginnt die achtteilige, vor allem für die Mediathek produzierte ARD-Serie "Wo wir sind, ist oben", indem sie solche Motive anhand einer Talkshow namens "Nina Well" durchspielt. Eine Moderatorin recht ähnlichen Namens sendete schließlich bis Ende vorigen Jahres im ARD-Programm. ... ... (weiter beim KNA-Mediendienst/ Abo)


Rundfunkbeitrag vorm Verwaltungsgericht

Über Unzufriedenheit mit öffentlich-rechtlichen Programmen wird demnächst ein ziemlich hohes Gericht verhandeln. Zur Veröffentlichung des sog. Sylt-Video fiel in München ein recht deutliches Urteil. Und zu Shitstorms eines in Österreich, das für weitere Shitstorms sorgen dürfte. Außerdem sorgt das Urteil einer Journalistenpreis-Jury für Diskussionen. (Altpapier vom Fr./14.6.)


Eine Aufsteigerin, allerhand Absteiger

Ausgerechnet nach der Europawahl wurde eine bekannte Grüne zur "Aufsteigerin des Jahres" gekürt. Zu eher den unscheinbaren Wahl-Verlierern gehört die Piratenpartei. Steil bergab geht's marktanteilsmäßig mit Europas Medienkonzernen. Und was ist bei Digitalcourage e.V. los? (Altpapier vom Mi./12.6.)


Wichtig oder sogar wesentlich

Kritische Infrastruktur zu schützen, ist auch kein Kinderspiel. Der Journalismus entfremdet sich selbst von wohlmeinenden Freunden. Und muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk werbefinanzierte FAST-Channels füllen, z.B. mit fast 100 Stunden einer älteren MDR-Serie? (Altpapier vom Di./4.6.)


ESC oh je

"Schande", "Skandal": Der Eurovision Song Contest und seine Übertragung erregen ähnlich viel Kritik wie Aufmerksamkeit. Der MDR bekommt wegen seiner Spar-Pläne einen Offenen Brief, und der gleich eine Antwort. Beim Kabelfernsehen ändert sich vieles. Und wandelt Olaf Scholz bei Tiktok auf Konrad Adenauers Spuren? (Altpapier vom Di./14.5.)


Diskussionsstoff satt

Heute hagelt es frische Denkanstöße. ARD und ZDF überraschen mit einer offenen Plattform-Initiative. Die Presseverlage haben ihre Beschwerde über öffentlich-rechtliches Text-Internet in Brüssel eingereicht. Und die Otto-Brenner-Stiftung verblüfft mit der Idee, Werbung für Schokolade, Autos und Drogerieartikel zu regulieren oder verbieten. (Altpapier vom Di./7.5.)


Exakt mehr als die Hälfte weniger

Das Netzwerk Recherche appelliert an den MDR, nicht ausgerechnet jetzt ausgerechnet am Investigativjournalismus zu sparen. Unter dem vorgestrigen Medien-Kartellrecht leiden auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Und oh, die Google-Suche wird schlechter. (Altpapier vom Mo./6.5.)


Turboglobalisierung

Bei einem deutschen Privatsender-Konzern steigt heute ein europäischer Machtkampf. Der Finanzinvestor KKR modelt die größte deutsche Fernsehproduktionsfirma um. Weiß wer in Europa und Deutschland Mastodon und das Fediverse zu schätzen? Und die ARD weitet beim Sich-selber-Reformieren das Fernsehrezept Talkshow ins Inforadio aus. (Altpapier vom Mi./30.4.)


Tick Tock

Ein US-amerikanisches Tiktok-Gesetz könnte die ganze Medien-Welt verändern. Ein deutscher Fernsehkonzern könnte italienisch werden. Gerade im Fokus der ÖRR-Spar-Debatten: der MDR. (Altpapier vom Mi./24.4.)


Lokaljournalismus als "Herzkino"-Kulisse

"Eine Star-Journalistin, die nach einem unwahren Skandal-Artikel Unterschlupf beim Lokalblatt ihres Heimatortes findet" – davon erzählt die neuesten Reihe der "Herzkino"-Filme, mit denen das ZDF sonntagabends seit Jahrzehnten einen Gegenakzent zu den "Tatort"-Krimis der ARD setzt. Reporterin Beke Rieper (Felicitas Woll) zieht wieder bei ihren Eltern im Alten Land, an der Elbe südwestlich von Hamburg, ein und fängt als Reporterin bei der – anders als die "NYT" fiktiven – "Altländer Zeitung" an. Der Lokaljournalismus hat längst allerhand Probleme. Gehen die Genrefernsehfilme, deren Erzählton sich je nach Gusto als "romantisch" oder "Schmonzette" bezeichnen lässt, darauf ein? ... (weiter beim KNA-Mediendienst/Abo)