Beim Entschleunigen ist Deutschland echt gut

Zeitungssubventionen kommen gar nicht, schnelles Internet kommt vielleicht langsam voran. Immerhin das umstrittene "Compact"-Verbot sorgt für schönste Meinungsvielfalt. Die Aufsichtsgremien der Rundfunkanstalten machen allerhand Wirbel. Haben sie einen unsympathischen "Sportschau"-Sponsor vergrault? (Altpapier vom Di./23.7.)


Die prallvolle linear-nonlineare Wundertüte Joyn

Eines der ersten prominenten Gesichter im aktuellen Image-Trailer des Streaminganbieters Joyn gehört Oliver Welke. Dem Frontmann der ZDF-Comedysendung "heute-Show" entfährt so etwas wie "Yeah!", was die Trailer-Behauptung zu bestätigen scheint, dass man auf Joyn "das Beste" sähe. Wenig später sind, auch kurz, seine Senderkollegen Horst Lichter und Jan Böhmermann zu sehen. Öffentlich-rechtliche Gesichter werben für die von der ProSiebenSat.1 Media SE betriebene Plattform, wie das? Nun, das gehört zum originären Prinzip von Joyn, das P7S1 als "den deutschen Superstreamer" bezeichnet (weiter beim KNA-Mediendienst/ Abo).


Schuss gehört?

Eine ältere Studie über "Meinungsmacht" öffentlich-rechtlicher Medien und ihrer privatwirtschaftlichen Wettbewerber taugt nicht als Aufreger. Aber die "Databroker-Files", die netzpolitik.org und der BR am frühen Morgen veröffentlichten! Außerdem: Aufregung um einen doofen Letzter-Bus/Trump-Post. (Altpapier vom Di./16.7.)


Ihre Beschwerde können Sie hier einlegen!

Die Bundesregierung hat eine Entscheidung zum Umgang mit chinesischer Hardware in deutschen Mobilfunknetzen getroffen. Der allergrößte Trackingdaten-Händler, Microsofts Xandr, heißt zwar gar gar nicht mehr so, könnte nun aber Datenschutz-Ärger bekommen. Und wie läuft es in Serbiens Medienlandschaft? (Altpapier vom Do./11.7.)


Mehr Eigenwerbung ist auch keine Lösung

Führt die ARD die besseren (oder zumindest weniger schlechte) AfD-Interviews? Macht das ZDF in Fußballspiel-Halbzeitpausen den besseren Job? Zumindest liefern die öffentlich-rechtlichen Hauptsender sich derzeit tatsächlich mal publizistischen Wettbewerb. Außerdem: Wer überträgt die 104 (!) Spiele der Fußball-WM 2026? Und OMG, gerade läuft das "Jahr der Nachricht". (Altpapier vom Mi./10.7.)


Oh, wie ist das schön

Oh, wie ist das schön, wenn das enthusiasmierte Studiopublikum im ZDF-"Sportstudio", das ohnehin keinem musikuntermalten Einspielfilm und keiner Experten-Aussage Applaus verweigert, schon vorweg alles mit "Oh, wie ist das schön"-Gesängen feiert ... ... (weiter beim KNA-Mediendienst/Abo; es geht um kurze Nachrichtensendungen und oft üppige Eigenwerbung während der Fußball-EM-Berichterstattung von ARD und ZDF)


Digital ist besser?

Neu auf der Agenda: die Schlagworte "Datenkolonialismus" und "Extraktivismus". Und mal wieder das Digitalradio: In einem halben Jahr wird das größte europäische Experiment damit beginnen. Außerdem: Der Meta-Konzern überflügelt das Fernsehen. (Altpapier vom Di./2.7.)


Lustig, tragisch und bemerkenswert heutig

Ein Mann steht am Strand und pinkelt konzentriert ein Zeichen in den Sand, das noch nicht vollendet ist, bei dem es sich aber eindeutig um ein Hakenkreuz handelt. Diese Karikatur aus dem Jahr 1931 ist deutlich, und ihr Zeichner wurde noch deutlicher ... ... (beim KNA-Mediendienst/Abo über E.O. Plauen und das ihm gewidmete Museum in Plauen)


Digital unsouverän

Die EU-Kommission will von Apple ernst genommen werden. Will Madsack die ganz große Lokalzeitungs-Zentralisierung angehen? Der SWR will an "Verstehen Sie Spaß?" und ganz anderswo sparen. Und mit der deutschen "digitalen Souveränität" ist's nicht weit her. (Altpapier vom Di./25.6.)


Fragen der Perspektive

Die Internet-Nutzung sinkt. Das Medienvertrauen stagniert auf eher niedrigem Niveau. Es wird weiter viel gefaxt. In der EU geht gerade nicht viel, aber die Chatkontrolle-Planung voran. Und beschließt die deutsche Medienpolitik, die "überflüssige Schwemme an Podcasts" zu begrenzen? (Altpapier vom Di./18.6.)