Lanz bleibt Lanz

... Dass "Wetten, dass..?" nicht mehr das Lagerfeuer ist, um das sich zweistellige Millionenzahlen von Zuschauern versammeln wie in Gottschalks besseren Jahren, ist längst bekannt. Und dass der glatte Südtiroler ein guter Mann ist, um immer wieder interessierte Lästerer anzuziehen, um Häme an sich abperlen zu lassen und so das Sinken des Showdampfers so langsam wie möglich zu gestalten, hat sich am Samstag mal wieder bestätigt. In den Einschaltquoten-Statistiken, die auch im ZDF eine große Rolle spielen, ist schließlich gleichgültig, ob Zuschauer die Sendung mochten oder gerade nicht. Hauptsache, sie waren dabei und wollen auch beim nächsten Mal wieder mitlästern. (aus meiner Sendungs-Besprechung bei handelsblatt.com)


Empörungsdemokratie des digitalen Zeitalters

Wofür das ZDF Markus Lanz ja angeheuert hat und zweifellos gut bezahlt (...): Aufmerksamkeit nicht allein immer wieder zu erregen, sondern sie auch zu halten, solange und so oft es geht. Dafür ist die aktuelle Debatte ... (weiter im Altpapier vom Do./ 23.1.)


Geteilte Hunde

Ein Was-mit-Medien-Beruf, der gerade sehr gefragt ist: Psychologe. Das lässt sich der täglichen Dschungelcamp-Betratschung entnehmen ... ... (weiter im Altpapier vom Mi./ 22.1.)


Endgegner NSA

Heterogene Themenlage heute. Die spannendsten Medien-Artikel, wenn man sich nicht von den bunten Meldungen anfixen lässt, dass Axel Springer (Bild! Welt!) die US-amerikanische Zeitschrift Forbes kaufen wollen könnte (die auch hierzulande fast jeder kennt, weil schließlich kaum jemand nicht klickt, wenn zum x-ten Mal die bunte Meldung von den neuen reichsten Menschen der Welt vorbeigerauscht kommt ...) kommen aus Serbien. ... ... (weiter im Altpapier vom Do./ 16.1.)


Kitt der Gesellschaft

Frischemeister Volker Herres staatsmännisch wie noch nie und mit weit über 100 neuen Fernsehfilmen im Gepäck. Auch die Talkshowflut bleibt gesellschaftlicher Kitt. Den ARD-Fernsehstudios geht es nicht so gut. Der Anne-Frank-Fonds vs. die Berbens. Evgeny Morozov vs. Sascha Lobo. (Altpapier vom Mi./ 15.1.)


Medienprofis

Thema des Tages in den meisten Medien ist das Coming Out des beinahe noch aktiven Fußballspielers Thomas Hitzsperger ... ... (weiter im Altpapier vom Do./ 9.1.)


Irre

Sozusagen das internationale, nicht böse, sondern so oder so menschenverachtende Gegenstück zur niedlichen deutschen Pofalla-Postillon-Posse ... ... (weiter im Altpapier vom Mi./ 8.1.14)


Krimi-Flut

Spätestens in mittlerer Zukunft werden die Menschen staunen, was die Deutschen der 2010er (und 2000er) Jahre in ihrem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das seinerzeit oft zwar polemisch, aber doch nicht zu Unrecht das reichste der Welt genannt wurde, angestellt haben. Zum Beispiel, wie viele Krimis mit ziemlich oft ziemlich ähnlich Handlungen dieses Fernsehen Jahr für Jahr neu herstellen ließ. Erst recht, falls jemand zugleich untersuchen sollte, wie viel oder wenig die fiktionalen Fernsehkrimimorde mit der gesellschaftlichen Realität ihrer Entstehungszeit zu tun hatten. Oder fragt, welche der vielen deutschen Krimiserien denn seinerzeit als gut oder innovativ empfunden worden waren (und die Zeitzeugen, falls nicht eine sensationelle Entwicklung eintritt, wahrscheinlich von "KDD" oder dieser Dominik-Graf-Serie reden werden, die zeitweise auch mal liefen ...). Sozusagen als kleine Orientierungshilfe für diese mittlere Zukunft hatte ich für die Extra-Altpapiere zwischen Weihnachten und Silvester die öffentlich-rechtlichen Fernsehkrimimord-Erstausstrahlungen des Jahres 2013 (im Spiegel der offiziellen Pressetexte) zusammengestellt: Teil 1, Teil 2, Teil 3.


Talkshow-Flut

Nach Weihnachten ist bei handelsblatt.com meine Talkshow-Bilanz 2013 erschienen. Die Überschrift stammt nicht von mir, aber der Rest. Worauf sie am Ende hinausläuft: "Daher wäre für das letzte Jahr des Talkshow-Flut-Höhepunkts den Sendungen mehr Mut zu wünschen: Erstens einen überraschenderen Verlauf von Diskussionen anzustreben, zu dem auch Dissens gehört. Zweitens nicht immer das nachzutalken, was auf den Nachrichten-Portalen, in den Zeitungen und in Nachrichtensendungen auch schon Topthema war. Und drittens nicht immer die bewährten Gäste einzuladen, sondern auch mal solche, die vielleicht weniger telegen und streitlustig sind, aber Sachverstand mitbringen. Detailaspekte, die es verdient haben, nicht bloß als Zutat eines allgemeinen 'Großes-Problem-für-Deutschland?'-Cocktails mit beliebten Parteipolitikern besprochen zu werden, gibt es genug. Sei es die Bankenaufsicht oder die Deutsche Bahn, die doppelte Staatsbürgerschaft oder die Vorratsdatenspeicherung. Vielleicht steht ja am Ende der Diskussion eine Erkenntnis, die sich verallgemeinern lässt. Seriöser, als schon am Anfang zu verallgemeinern, damit alle einschalten, wäre das jedenfalls."


Das Teekesselchen "gemein"

Huch, eine der vergleichsweise intensiveren Journalismus-Debatten des letzten Jahres begann ganz an dessen Ende. ... (weiter im Altpapier vom 2.1.14)